“Bewaffnet euch mit dem Eifer Gottes, liebe Brüder, gürtet eure Schwerter an eure Seiten, rüstet euch und seid Söhne des Gewaltigen! Besser ist es, im Kampf zu sterben, als unser Volk und die Heiligen leiden zu sehen. Wer einen Eifer hat für das Gesetz Gottes, der schließe sich uns an. Wir wollen unseren Brüdern helfen. Ziehet aus, und der Herr wird mit euch sein.” (Aus dem Keuzugsaufruf von Past Urban II) Diese Worte des heiligen Vaters, gerichtet 1095 auf der Synode von Clermont an die Ritterschaft, markieren den Beginn der Kreuzzüge in das heilige Land die bis ins 13. Jahrhundert andauern sollten. Seit dem 7. Jahrhundert lief die islamische Expansion in die christlichen Gebiete. Jerusalem selbst fiel 638 in muslimische Hände, die christlichen Heiligtümer wurden zerstört ( z.B. die Grabeskirche) 30000 Gotteshäuser enteignet oder vernichtet, Pilger und einheimische Christen bedrängt.  Der durch die Seldschuken in schwere Bedrängniss geratene  byzantinische Kaiser Alexios I. Komnenos richtete ein verzweifeltes Hilfegesuch an die christlichen Brüder im Okzident auf den Papst Urban der II mit seiner Rede reagierte und die Ritterschaft  zur bewaffneten Pilgerfahrt aufrief. Umwälzend an diesem Aufruf war die Neuerung die für die bewaffnete Wallfahrt zur Rückeroberung des heiligen Landes den Sündenablass versprach. Entsprechend groß war die Begeisterung nicht nur der Ritterschaft, sondern auch die der einfachen Bevölkerung. Diese Begeisterung führte durch Jahrhunderte zu verschiedenen Wellen von Kreuzfahrten in das heilige Land von denen die einen militärisch gut geplant waren, andere eher eine Art hungernden, marodierenden Mob durch die Länder trieb, bishin zu den so genannten Kinderkreuzzügen die mit dem Ziel einer quasi friedlichen Übernahme nach Jerusalem aus Deutschland und Frankreich aufbrachen.  Die Kreuzzüge ins heilige Land hatten nie das Ziel der Kolonialisierung von Gebieten oder der Missionierung, sondern hatten den Charakter einer humanitären Intervention. Dennoch entstanden die Kreuzfahrerstaaten Tripolis, Jerusalem, Edessa und Akkon aus den Erfordernissen heraus die eroberten Gebiete zu halten, die Truppenversorgung zu ermöglichen und Brücken zu bilden für den Pilgerstrom. Ganz ins Reich der Mythen gehört die bis in die 80er Jahre besonders von der marxistischen “Geschichtsforschung” vorgebrachte These die Kreuzzügen waren materiell motiviert. Gerade die Teilnahme am Kreuzzug war nicht nur mit erheblicher Lebensgefahr verbunden, sondern auch mit großem finanziellem Aufwand. Die meisten Kreuzfahrer mußten sich hoch verschulden, Kredite aufnehmen oder ihren Besitz veräußern um auf die Reise zu gehen.  Zwar gab es einzelne Teilnehmer die sich im heiligen Land eine eigene Herrschaft aufbauen wollten, jedoch entspricht die Vorstellung daß der Aufbruch ins Heilige Land als Investition verstanden wurde,  eher modernem als mittelalterlichem Denken. Die Kreuzfahrer zogen los im festen Vertrauen auf ihre göttliche Mission gemäß der Worte Jesu: "Wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht wert.” und der Psalmen:“Gott, die Heiden sind eingedrungen in dein Erbe”. Mancher bewaffnete Kreuzfahrer begnügte sich jedoch nicht mit einer einmaligen Mission sondern fühlte sich berufen das ganze Leben der Verteidigung des Glaubens zu widmen und legte die Gelübte in einem der zahlreichen Ritterorden  ab. Diese Ritterorden bildeten die kämpfende Elite der Kreuzritterheere, waren kampferfahren und wurden gefürchtet wegen ihrem Todesmut und ihrer Entschloßenheit. Hier eine kleine Übersicht der mir bekannten >Ritterorden< Die Zeit der Kreuzzüge im heiligen Land ist gekennzeichnet durch einen permanenten Kriegszustand. Im schwierigen Dialog des heutigen Christentums mit dem Islam wird die Zeit der Kreuzfahrerherrschaft gelegentlich zu einer Phase des friedvollen Zusammenlebens von Muslimen und Christen stilisiert, die nur hin und wieder von Ausbrüchen unvernünftiger Gewalt unterbrochen wurde. Richtig ist jedoch: Wer immer sich überlegen fühlte schlug mit aller Kraft ohne Gnade zu. Zwar gab es Waffenstillstandsvereinbarungen die mal ein Jahrzehnt anhielten oder manchmal auch sofort wieder gebrochen wurden, jedoch dienten diese eher der Sammlung von Kräften und der Bewaffnung neuer Truppen und nicht dem Versuch einen dauerhaften Frieden herzustellen.  Die Zeit der Kreuzfahrerherrschaften im heiligen Land beginnt mit der Gründung des ersten Kreuzfahrerstaates der Grafschaft Edessa 1098 durch Balduin von Boulogne und endet mit dem Verlust der letzten bedeutenden Kreuzfahrerbastion der Hafenstadt Akkon am 28. Mai 1291 in dessen Folge auch die restlichen kleineren Stützpunkte der Kreuzfahrer im heiligen Land durch muslimische Heere vernichtet wurden.